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Durch den Irak


Auf dem Weg von Kuwait nach Basra

Das Visum für den Irak bekommen wir recht unkompliziert direkt an der Grenze und freuen uns auf unser erstes Ziel. Unterwegs sehen wir schon von weitem  dunkle Rauchschwaden vom Abfackeln des überschüssigen Gases bei der Ölförderung. Die Ölfelder setzen sich von Kuwait im Irak fort.

Basra

Wir erreichen die Stadt Basra, die am Fluss Schatt al-Arab liegt. Der Zusammenfluss von Euphrat und Tigris bildet den al-Arab. Die Uferpromenade ist für die Bewohner ein beliebtes Ziel für einen Spaziergang oder eine Bootsfahrt.

Abendspaziergang an der Promenade

An der schön beleuchteten Brücke finden wir einen Parkplatz für die Nacht. Wir sind mitten in der quirligen Stadt und genießen einen Bummel am Abend. Ein Brotbäcker zeigt uns, wie er in seinem großen Ofen das Fladenbrot für die Imbissbude backt.

Babylon

Die Überreste des antiken Babylon liegen etwa 80km südlich von Bagdad. Das blaue Ischtar-Tor ist heute der prächtige Eingang zur archäologischen Stätte, es ist eine Nachbildung. Das Original des Tors steht in Berlin. Wie das alte Babylon ausgesehen haben soll, kann man sich mit dieser Karte gut vorstellen, die Vorstellung von der Welt ist in Stein geritzt. 

Wir besichtigen die Mauern der wieder aufgebauten, riesigen Paläste und finden den Weg zum Löwen von Babylon. Ob es den Turm von Babylon bzw. den Turmbau zu Babel tatsächlich gegeben hat, ist unklar, irgendwelche Reste sind bisher nicht entdeckt. Für Ausgrabungsarbeiten und Restaurierungen gibt es noch viel zu tun. Wir haben einen richtig guten Reisestopp eingelegt und dürfen den Parkplatz am Eingang zum Park als Nachtquartier nutzen, Security inklusive.

Erbil, die Hauptstadt der Kurden

Wir fahren über Bagdad weiter Richtung Erbil. Von Grenzkontrollen zwischen dem Irak und Kurdistan werden wir überrascht, damit haben wir nicht gerechnet. Aber in Erbil ist uns ein Besuch der alten Zitadelle wert. Die Zitadelle liegt auf einem Hügel mitten in der Altstadt.

Der alte Souq unterhalb der Zitadelle ist schon eine Attraktion, für Besucher und für die Einheimischen als Einkaufsstätte. Sowohl der Goldsouq als auch die kleinen Geschäfte, die von Kunsthandwerk bis zum Gemüse ein vielfältiges Angebot haben, sind sehenswert. 

Das Kloster Mor Mattei

Es ist eines der ältesten existierenden christlichen Klöster der Welt und liegt im Norden des Irak unweit von Mossul am Berg Alfaf.  Dort hinauf fahren wir und tauchen in die Geschichte ein. Die ganze Gegend und das Kloster waren seit dem Ausbruch der Irakkrise von dem IS heiß umkämpft. Die Peschmerga Miliz der Kurden konnte das Kloster jedoch gegen den IS verteidigen. 

Heute ist das Kloster ein auf uns friedlich wirkender Ort. Es wird gegenwärtig von der syrisch- orthodoxen Kirche aufrechterhalten. An der Messe, die zufällig gerade abgehalten wird, nehmen wir teil.

Mit dem  Erzbischof vom Kloster kommen wir ins Gespräch. Er ist seit 2006 dort Erzbischof und ist Zeuge der Auseinandersetzungen mit den Kämpfern des IS um das Kloster und in der Region. Über unseren Besuch freut er sich und bietet uns den Parkplatz für die Übernachtung an. Wir genießen den heute stillen Ort.

Am nächsten Tag wollen wir den Irak verlassen und in die Türkei einreisen. Das ist eine sehr anstrengende Angelegenheit, zeitaufwändig und nervig. Einerseits sind es die Kontrollposten der Peschmerga in Kurdistan und andererseits die Ausreise aus dem Irak mit vielen Kontrollen und Checks, mit Spürhund der nach Sprengstoff sucht und ...  Nach der Einreise in die Türkei atmen wir auf. Doch sind wir zufrieden und beeindruckt von allem Erlebten im Irak. Wir sind froh, dass wir diese Route gefahren sind und nicht die Route über den Iran gewählt haben. 

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Kommentare: 1
  • #1

    Surmi (Sonntag, 23 Februar 2025 06:35)

    Einfach Super: Ihr folgt gerade den literarischen Spuren von Karl May.
    => Von Bagdad nach Stambul
    Liebe Grüße
    Surmi